Interviews mit den Schülern der Bauernschule aus Guatemala

WhatsApp Image 2021 03 09 at 08.23.17 1Wir laden Sie ein, das folgende Interview mit den Schülern der Bauernschule der Fundación Fray Domingo de Vico aus Guatemala zu entdecken, damit Sie auch die Stimme jener Menschen hören, deren Leben durch Sie verändert wird.

MANUEL ADOLFO, Gemeinde Sequixquib’, 17 Jahre alt

Was gefällt Dir besonders am IFDV / Rax K’iche?

Ich dachte mir, dass es in der Landwirtschaft immer Arbeit gibt. Und aus diesem Grunde habe ich diese Schule gewählt. Meine Mutter ist alleinerziehend. Mein Vater hat uns schon vor vielen Jahren verlassen. Dann hat es meine Mutter noch einmal mit einem anderen Mann versucht und das hat dann auch nicht geklappt. Seither muss uns unsere Mutter alleine durchbringen. Ich habe noch 3 Geschwister. Meine Mutter hat Tamales (ein lokales Maisgericht) auf dem Markt verkauft, dann putzte sie in einer kleinen Schule und jetzt verkauft sie in einer Metzgerei. Sie konnte nie zur Schule gehen. Ich hatte kein Geld um die Schule zu bezahlen. Ich bin darum sehr froh, diese Chance zu haben. Wir haben natürlich auch kein Land. Während unserer Ausbildung bekommen wir Aufgaben, die wir praktisch auf den Feldern ausprobieren müssen. Wir sind 4 in unserer Klasse die kein Land haben. Uns wird die Möglichkeit gegeben, unsere praktischen Aufgaben auf dem Grundstück der Schule zu machen. Dieses Jahr bauen wir die verschiedenen Lebensmittel an, und gleichzeitig pflanzen wir Bäume und Kakao. So werden verschiedene Vegetationsschichten miteinander kombiniert. Man nennt dies Forstlandwirtschaft. Für mich ist vieles neu. Da wir kein Land haben, konnte ich vieles - wie die meisten meiner Klassenkameraden - nicht vorher erproben. Ich habe während meiner Schulzeit vorher gearbeitet, wo ich eben konnte. Aber ganz unbekannt ist mir die Arbeit auf dem Feld natürlich nicht, denn oft habe ich auch als Tagelöhner gearbeitet. Also, ich bin froh, dass ich trotz all dieser Einschränkungen, die das Leben mir beschert hat, in dieser Schule lernen darf.

Was ist in dieser Ausbildung schwierig für dich?

Das Studieren im Klassenzimmer fällt mir schwer. Ich vergesse schnell wieder, was ich gelernt habe. Ich bin kein Theoretiker und es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Aber das Tolle ist, dass wir das Gelernte auch schnell in die Praxis umsetzen, und das kann ich und dann geht es mir gut. In der Schule wird nicht nur gelehrt, sondern auf dem Feld wird konkret ausprobiert und gezeigt wie wir unsere Landwirtschaft verbessern können.

Wie siehst Du Deine Zukunft?IMG 20181115 WA0002

Meine Schwester hat das Lehrerinnenseminar gemacht. Aber sie ist arbeitslos. Es gibt keine freien Stellen. Nach meiner Ausbildung werde ich mir erst einmal eine Arbeit suchen. Was auch immer es ist. Ich weiss, dass es nur wenige Stellen gibt und gute Arbeit bekommt man nicht. Aber mein Traum ist ein kleines Stück Land kaufen zu können, um es zu bewirtschaften. Ich möchte das anbauen, was zum Leben notwendig ist. Neben Nahrungsmitteln träume ich aber auch davon, etwas Kardamom, Kakao, Zimt oder schwarzen Pfeffer anzubauen. Ich denke auch an Früchte: Mango, Ananas, Zitrusfrüchte. Und natürlich wäre es auch toll, wenn ich Hühner und Schweine aufziehen könnte. Auch die Arbeit mit den Kühen hier in der Schule macht mir Spass. Aber da wird es etwas schwieriger, da mehr Boden benötigt wird. Ich sehe, wie die Böden hier in unserer Region immer mehr verarmen, das Land vertrocknet, die Quellen versiegen. Gerade deshalb glaube ich, dass die Landwirtschaft immer gefragt sein wird, und auf dem eigenen Boden ist man sein eigener Herr und Meister: Klein, aber oho! Und dann hoffe ich auch, meine Mutter und meine Geschwister unterstützen zu können. Meine Mutter hat sich immer für uns aufgeopfert.

 


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