IMG 1738 webLebensqualität in Indien - ein kompliziertes Thema ...

Indien steht dieses Jahr als Partnerland während unserer Kampagne im Vordergrund. Was bedeutet Lebensqualität oder ein gutes Leben haben in Indien?

Gutes Leben umfasst alle Dimensionen des Menschseins, sowohl seine Körperlichkeit als auch seine Beziehungen: zu sich selbst, zu den Mitmenschen, zur Natur, zu Gott. Die Art und Weise, wie Menschen diese Dimension leben, ist wiederum auch kulturell geprägt und verschieden zu vieler unserer Sichtweisen in Luxemburg. Dies ist nicht verwunderlich. Papst Franziskus schreibt hierzu: „ Nicht einmal den Grundbegriff der Lebensqualität kann man vorschreiben, sondern muss ihn aus dem Innern der Welt der Symbole und Gewohnheiten, die einer bestimmten Menschengruppe eigen sind, verstehen.” (Laudato Si' 144)

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Die Enzyklika Laudato Si' ist für die Situation des südasiatischen Subkontinents keine leichte Kost. Der Papst warnt vor den “Grenzen des Wachstums” in einer Zeit, in der Indien zwar einerseits starkes wirtschaftliches Wachstum erfährt - in dessen Folge die Konsummöglichkeiten für immer mehr Menschen zunehmen -, andererseits aber auch klar wird, dass breite Teile der indischen Bevölkerung daran nicht teilhaben werden. Der deshalb notwendige soziale und politische Wandel ist erst dann im Leben der Menschen angekommen und verwurzelt, wenn er aus den eigenen kulturellen und religiösen Quellen gespeist worden ist.

In Indien sind es vier Leitbegriffe, deren Zusammenspiel das Lebensziel des Guten Lebens kennzeichnen: Artha (Wohlstand), Kama (Genuss), Dharma (Ethik) und Moksha (Erlösung, Ziel menschlichen Lebens). Die Idee von Moksha als eines Erlösungsziels ist den in Indien beheimateten Religionen Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus gemein. Die vier Lebensziele sind aufeinander bezogen. Wenn einzelne Dimensionen, wie Artha und Kama, Wohlstand und Genuss, über die anderen Dharma und Moksha, Ethik und Erlösung, zu herrschen beginnen, dann gerät das Gemeinwohl aus dem Blick.

Wenn sich die indische Gesellschaft aus bestimmten hinduistischen Traditionen heraus wieder stärker auf Dharma und Moksha besinnen und sich von fundamentalistischen Engführungen absetzen würde, könnte sie sich erneuern – und die Armen und die Natur zu ihrem Recht kommen lassen“, so unsere Schwesterorganisation Misereor aus Deutschland.
Viele InderInnen wünschen sich weniger Gewalt und mehr Mitgefühl untereinander: Der Hinduismus kennt den Begriff „ahimsa“. Er meint seiner Grundbedeutung nach den Verzicht auf Schädliches und auf Gewaltanwendung. Mahatma Gandhi hat „ahimsa“ als Ideal im Sinn der Gewaltlosigkeit erneuert und es auf alle Lebensbereiche, auch auf die Politik angewandt. In den hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Traditionen Indiens wird die Fähigkeit zum Mitgefühl für die Menschen und alle Lebewesen „karuna“ genannt. „Alle Traditionen müssen neu lernen, dass sie bei der „Barmherzigkeit“ die zukünftigen Generationen mitdenken müssen. Hier liegen Quellen für soziale und ökologische Bewegungen in Indien“, laut Misereor.

All dies scheint ziemlich abstrakt - Lebensqualität ist ein sehr komplexes Thema. Um mehr über Indien zu erfahren, verfolgen Sie während dieser Fastenzeit unsere Kolumne über Indien und lesen Sie auch den Beitrag von unserer Partnerin in Indien, Thresiamma Matthew an Halbfasten!

 


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